Change Management Tool: Mit der Veränderungsformel einfach mal viel verändern

Change Management Tool Veränderungsformel

Change Management Tools gibt es ja gefühlt mehr als Sand am Meer. Und trotzdem wird es meist nichts mit den Veränderungsprojekten. Stellen wir uns vielleicht zu oft selbst ein Bein? Indem wir versuchen, komplexe Change Initiativen mit noch komplexeren Change Tools und Methoden zu erschlagen?

Wie wäre es mal mit einem Change? Sich mit einer ganz einfachen Methode auf das Wesentliche zu fokussieren?

Mein liebstes Change Management Tool ist eine ganz einfache Formel

Seit knapp 20 Jahren begleite ich Change Projekte. Und eins ist mal sicher: Je tiefer man einstiegt in die Themen, desto unüberschaubarer werden sie. Ein bisschen so wie bei einem Umzug. Sind die Schränke noch geschlossen, sieht alles übersichtlich und gut sortiert aus. Je mehr Türen Du allerdings öffnest und je weiter Du fortschreitest beim Kisten packen, desto erschlagener fühlst Du Dich von all dem Zeug, dass das an Tageslicht kommt.

Gute Change Management Tools sollen eine Orientierung geben, Überblick verschaffen. Also die Komplexität reduzieren und nicht vergrößern.

Mein liebstes Tool ist eine einfache Formel, die Veränderungsformel nach Dannemiller (Dannemiller, K. D., & Jacobs, R. W. (1992): Changing the way organizations change: A revolution of common sense.)

Ich finde sie so wirksam, weil sie alle widerstrebenden Kräfte im Change auf den Punkt bringt und gleichzeitig zeigt, worauf es ankommt, damit es gelingt mit dem Change.

Mit der Veränderungsformel Change einfach voranbringen

Wenn es um Veränderung geht, schlagen in uns Menschen ja im Grunde zwei Herzen in der Brust. Das eine Herz ruft innerlich: „Mache es – das könnte gut für Dich sein!“ Das andere entgegnet „Viel zu gefährlich für Dich – mache es bloß nicht!“.

Um diesen inneren Zwiespalt zu verringern, braucht es viel Kommunikation, sodass Zuversicht und Mut nach und nach wachsen können. Dann können die inneren »Mache es!« Rufe lauter und die »Mache es bloß nicht!« Rufe leiser werden.

Drei Aspekte stärken die innere Zuversicht und die Akzeptanz der Veränderung im besonderen Maße:

  • Eine positive Vision
  • Persönlicher Leidensdruck
  • Klare erste (nächste) Schritte

Die positive Vision zeigt eine Richtung auf, einen erwünschten Zustand in der Zukunft. Es muss etwas sein, das aus persönlicher Betrachtung so anziehend ist, dass es sich lohnt, dafür Zeit und Energie zu investieren.

Ein persönlich empfundener Leidensdruck hilft, den aktuellen Zustand als unkomfortabel genug zu empfinden, sodass es leichter wird, ihn zu verlassen.

Wenn die positive Vision anzieht und der Leidensdruck konstruktiv „von hinten schubst“, dann braucht es im Grunde nur noch die Klarheit darüber, wie erste oder nächste Schritte aussehen können, um sich auf den Weg Richtung Veränderung zu machen.

2 Möglichkeiten, um die Veränderungsformel als Change Management Tool in der Praxis zu nutzen

Wie kannst Du als Führungskraft die Veränderungsformel ganz praktisch nutzen?

Möglichkeit 1: Dich selbst im Change bestärken

Als Führungskraft bist Du ganz besonders gefordert, da Du sowohl Dich selbst als auch Dein Team durch die Veränderung zu navigieren hast. Je geklärter Du selbst bist mit Deinen eventuell widerstrebenden Gedanken und Gefühlen den Change betreffend, umso wirksamer kannst Du auch Dein Team steuern.

Nutze deshalb die Veränderungsformel, um Dir selbst einen Rahmen zu geben, der Dir Orientierung gibt und Dich motiviert, weiterzugehen.

Nimm Dir einfach Stift und Papier und beantworte Dir folgende Fragen:

  • Positive Vision: Was ist für Dich selber attraktiv und motivierend genug, um den Change konsequent umzusetzen?
  • Persönlicher Leidensdruck: Wovon soll Dich der Change wegbringen? Was ist jetzt aktuell unangenehm für Dich, sodass es absolut Sinn macht, es zu verändern?
  • Nächste Schritte: Welche zwei bis drei Schritte, die Du selber beeinflussen kannst, kannst Du realistischerweise in den nächsten Tagen oder ein bis zwei Wochen gehen, um den Change ein Stückchen voranzubringen und damit der positiven Vision näherzukommen?
  • Widerstand: Was macht Dir Sorge? Was befürchtest Du? Was könnte das Schwierigste daran sein, den Change voranzubringen?

Mit den Antworten auf Deinem Zettel ist Dir jetzt bewusster, worum es für Dich geht und was in Dir auch gegen den Change strebt. Mache jetzt ganz bewusst mehr von dem, was Dich zur gewünschten Vision bringt und wegbringt von dem, was heute unangenehm ist für Dich. Wenn sich Widerstand regt, sowohl in Dir als auch in Deinem Umfeld oder Deinem Team, dann weißt Du mit einem Blick auf den Zettel, dass Widerstand dazu gehört und Du viel tun kannst, um den Widerstand Stück für Stück zu schmälern und den gewünschten Change umzusetzen.

Möglichkeit 2: Dein Team im Change bestärken

Genau wie Du ist auch Dein Team hin- und hergerissen. Ist das mit dem Change wirklich eine gute Idee? Oder wäre es nicht viel schlauer, einfach alles beim Alten zu lassen?

Nutze deshalb die Veränderungsformel, um Deinem Team Orientierung zu geben, im Change weiter voranzuschreiten.

Organisiere eine Reflexionsrunde in einem Teammeeting oder einen kleinen Workshop und lasse in Kleingruppen zu folgenden Fragestellungen arbeiten:

  • Positive Vision: Was ist für uns als Team attraktiv und motivierend genug, um uns auf Change einzulassen?
  • Persönlicher Leidensdruck: Was wäre der Preis, wenn sich nichts verändert? Was ist jetzt aktuell unangenehm für uns als Team, sodass es absolut Sinn macht, dass sich etwas verändert?
  • Nächste Schritte: Welche zwei bis drei Schritte, die wir als Team beeinflussen können, können wir realistischerweise in den nächsten Tagen oder ein bis zwei Wochen gehen, um den Change ein Stückchen voranzubringen und damit unserer motivierenden, positiven Vision näherzukommen?
  • Widerstand: Was macht uns Sorge? Was befürchten wir? Was könnte das Schwierigste daran sein, den Change voranzubringen?

Lasse die Antworten aus den Kleingruppen festhalten und dann mit dem ganzen Team teilen. Fasst die Antworten in wenige Stichpunkte zusammen und erstellt einen Überblick mit den vier Kategorien.

Reflektiert dann im Laufe des Change Prozesses immer mal wieder gemeinsam, wie sich Vision, Leidensdruck und Widerstand verändern und welche konkreten, kleinen Schritte ihr jeweils als Nächstes angehen könnt.

Damit könnt ihr die Achterbahn der Gefühle im Change Prozess viel besser bewältigen und fokussiert Euch jeweils auf das, was Euch voranbringt. So wird zudem viel weniger gejammert und stattdessen gemacht und verändert – einfach und Schritt für Schritt.

Gute und wirksame Veränderung wünscht Dir Gesine.

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